das leben hält den atem an
mit einem lautlosen kippen

vorhang zur seite
das große spiel: bloß licht
staub
nebel
kein applaus

nur ein abgeräumter altar
wo die alten namen
in sich zusammensinken
erfolg. bedeutung. kontrolle.
wie statuen,
die vergessen haben, warum sie einst verehrt wurden

nichts bleibt
und doch
diese leere ist kein loch
sie trägt

ein zustand
wie erde,
die auf das nächste samenkorn wartet

kein ziel in sicht
kein wort, das sagt: so ist es gemeint
nur ein anderes hören
ein anderes gehen
als hätte der schritt
die frage verloren, wohin

nicht erschöpfung
nicht flucht
sondern stillstand
wie ein innensommer
der sich weigert, früchte zu tragen

und irgendwann
ganz leise
eine regung

ein zustimmen
zu dem, was keinen namen hat
zu dem, was bleibt
wenn alles andere
sich verbeugt hat

ein leben
nicht für den applaus
sondern für das,
was aus der stille kommt.

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text u. bild m.w.