wittbronsky

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gewinn

jeder verlustim außeneine türdie sich nach innen öffnet nicht abruptnicht lautmehr ein aufbrecheneines raumesden man immer schongeahnt hat was entgleitetist daswas längst zu eng geworden warund erst im fehlenzeigt sichwie viel raumdarin verborgen lag ein abenteuernicht im sinne von aufbruchsondern ein hinabsteigenin bereichedie bislang unberührt bliebenweil das lebennoch keine fragen ...
Blick halb unter Wasser auf ruhigen Fluss, darüber blauer Himmel mit Wolken, Ufer mit Bäumen im Hintergrund.

beein-fliessen

die kunst der beeinflussungliegt nicht im befehl sie pflanzt gedankenin fremden bodenund lässt sie dortwie eigenes wachsen wer manipuliertstreut sätzewie samen aus zweifelund wartetbis jemand glaubtsie seien aus dem eigenen mund gefallen perfides spielmit bildernin denen anderesich selbst als selbstnicht mehr erkennen nur schuldnur fragenur gewicht und während sie tragenwas ihnen nicht ...
unscharfe schatten im warmen licht, abstrahierte formen

gedankendenken

nicht alles,was sich wie du anfühlt,gehört dir. manche gedankentragen noch den staubanderer zimmer. du hast sie übernommenwie sprache.wie schultern.wie schuld. was in dir spricht,spricht nicht immer aus dir.es spricht durch dich.manchmal gegen dich. du sagst „ich glaube“und meinst „ich wiederhole“.du sagst „ich weiß“und meinst „es ist bequem“. dein denkenformt eine spur.hör aufmerksam hin. ...
unscharfe lichtspuren an wand, diffus, ohne klare form

haus ohne tür

entscheidungen warten nicht.sie bleiben nicht stehen,nur weil du zögerst. du kannst dich ducken,aber das leben geht weiter –und was du vermeidest,zieht sich ein anderes gesicht überund kommt dir erneut entgegen. nicht jede wahl muss laut sein.doch nicht zu wählenist auch eine entscheidung,eine mit laufrichtung. die konsequenzkennt keine absicht.sie folgt nicht dem willen,nur der spur. wer ...
unscharfe hand hinter matter oberfläche, zarte schemen einer bewegung, stiller raum zwischen sichtbarkeit und verschwinden

unter der haut die welle

es gibt diesen momentwenn etwas dich ruftlautforderndals wärst du gemeint kampf oder folgesagen die stimmensei teiloder gegner doch beidesspielt mit beidesfüttert das gleiche tiermit einem anderen namen die erste bewegung ist immer inneneine regungeine verengungeine kleine verschiebung im licht wenn du hinsiehstgenaunicht wegnicht hineinsondern bleibstmit allem was sich zeigt dann öffnet sich ...
baumstumpf im wald, moos wächst, licht fällt sanft, boden bedeckt mit trockenem laub

nachlassen

aufhören –kein abriss, kein knall,eher ein nachlassen,das staunen wird langsamer,ein lösen,ohne druck, ohne eile. die spur verläuft ins nichts,verliert sich,unbemerkt. stehenbleiben,eine pause zwischen den momenten,ohne den drang weiterzugehen. kein drama,kein umsturz,nur der boden, der sich ändert,unter den füßen,ungesehen. das schweigen ist kein ende,nur eine pause,ein leichter raum ...
ein endloser raum aus spiegeln, der sich ins unendliche fortsetzt, klar und reduziert, ohne mensch, eine architektur der reflexion.

spiegel

du siehst dichaber nicht dich.du siehst dein urteil,dein bild,dein ideal. und mit ihm auch die andere seite,den mangel,das ungeordnete,die wunden, die kantendas ungelebte die spiegel der tatsachensind schwer zu fassen.sie erscheinen nicht im glanz.sie sind da,unspektakulär,ungeschminkt. was du siehst,ist das,was du sehen kannst.immer,eine interpretation. der spiegelzeigt keine wahrheit,einzig ...
sanfte schattenspiele auf einer wand, licht und dunkel verschieben sich, offen und still, rhythmus in bewegung

lernen

sich berühren lassen,nicht nur oberflächlich, ganz leise,ein sanftes aufklappen der sinne. hinterfragen,nicht aus zweifel,mehr als tanz mit dem ungewissen,ein flüstern an die eigenen gewissheiten. verlernen,das alte abstreifen wie eine zweite haut,die man nicht mehr braucht. zulassen,dass man nicht weiß,wer man wirklich istein offenes fenster ins ungeschriebene. leben ist bewegung,das, was ...
unscharfe lichtschatten auf dunklem grund, flüchtige spuren wie erinnerungen im durchzug

spuren

je mehr die jahreihre farben verlieren desto stiller wird es  im raum zwischen den dingen weniger theorienwennger verknotete gedanken nur:holz, das getragen werden willbrot, das gebrochen werden darfhände, die wissen, was zu tun ist die alten worteverlieren ihre zähnesie liegen nur dawie spuren im sand alles, was bleibtist das schlichte atmen der welt eine schale wasserein kornfeldein ...
schwebende tropfen im dichten zwischenraum

was nährt

unter allem denkenunter allem reden über’s denkenunter allem druck zu seinzu wirkenzu gefallenliegt ein hungerso rohso alt, unausgesprochen viele sprechen vom lichtund meinen die reflektionauf polierten oberflächenihr sein besteht aus rückkopplungsie ernähren sich vom aussennicht vom ursprung sättigung durch’s aussenfüllt nicht, sie betäubt du magst energie generierenaus applaus, ...