Du Bist …
Ein Track, der Türen öffnet, die sonst unhörbar bleiben. Die Tasten des Klaviers sind wie leise Schritte auf einem verlassenen Dachboden – sparsames Spiel, das nichts übertönt, alles nur umspielt.
Der Bass atmet tief, zieht Schatten zwischen die Töne, lässt Luft für das Unerzählte, wo Raum nicht gefüllt, sondern gespürt wird. Die Stimmen, als kämen sie aus einer anderen Zeit, einem anderen Raum – erzählen ohne Laut zu sein, flüstern Geheimnisse, die Platz brauchen. Pausen sind keine Lücken, sie sind Augenblicke.
Es ist ein Kommen und Gehen von Spannung und Loslassen, wie ein Tanz mit dem Unsichtbaren. Die elektronischen Schichten legen sich wie Nebel über die Szenerie, verändern die Perspektive, schieben die Grenzen des Hörbaren und halten doch nichts fest. Zwischen Ruhe und Bewegung entsteht ein Film im Kopf, ein Raum, der sich weitet und zusammenzieht, ohne dass Worte ihn je ganz erfassen könnten.
Dieser Track ist ein stiller Dialog – ein Austausch von Momenten, die man nur ahnen kann, eine Einladung, mit dem Ohr zu wandern, zu lauschen, das Dunkel zwischen den Klängen zu entdecken. Er spricht vom Zwischenraum, von der Spannung in der Stille, von Farbe, die sich nicht zeigt, viel mehr erahnt wird.
Er geht um ein Gefühl, das wach bleibt – lebendig, unperfekt, echt. So steht es zwischen den Sekunden und lässt uns einen Moment lang in das Fallen und Steigen der Erzählung eintauchen.
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Lyrics:
Dein Gehirn lügt dich ständig an.
Nicht boshaft — nur menschlich.
Du bist kein Beobachter der Welt,
du bist ihr Erzähler.
Du webst Geschichten aus Restlicht,
aus alten Schmerzen,
aus Dingen, die du lieber vergessen würdest.
Und du nennst das dann Wahrheit.
Wirklichkeit,
mein Freund,
ist das, was du dir glaubhaft erzählst,
wenn du schlafen gehst.
Du bist nicht, was du denkst,
du bist.
Du bist, was du tust.
Immer wieder,
immer wieder.
Identität ist kein Stein,
sie ist Wasser.
Sie fließt, formt, erinnert.
Was du vermeidest,
kontrolliert dich.
Es sitzt still in der Ecke,
und wartet.
Vermeidung fühlt sich an wie Frieden,
doch ist nur
eine Pause im Krieg.
Jedes Mal,
wenn du das Unbehagen vermeidest,
wirds größer.
Angst wächst im Schatten,
Scham gedeiht im Schweigen,
und der Aufschub
trägt deinen Namen.
Du bist nicht, was du denkst,
du bist.
Du bist, was du tust.
Immer wieder,
immer wieder.
Identität ist kein Stein,
sie ist Wasser.
Sie fließt, formt, erinnert.
Du bist aus Emotion gebaut,
Fühlen is manchmal nicht leicht.
doch Fühlen reicht.
Bleiben is schwer.
das Chaos benennen
ohne es zu fürchten.
Es halten,
ohne sich darin zu verliern.
Emotionen sind Energie,
nie Befehl.
Du bist nicht, was du denkst,
du bist.
Du bist, was du tust.
Immer wieder,
immer wieder.
Identität ist kein Stein,
sie ist Wasser.
Sie fließt, formt, erinnert.
Und wenn du das verstehst —
nicht denkst,
sondern spürst —
dann beginnt etwas,
das fast wie Frieden klingt.
wie Frieden schwingt.
Frieden bringt.
Du bist nicht, was du denkst,
du bist.
Du bist, was du tust.
Immer wieder,
immer wieder.
Identität ist kein Stein,
sie ist Wasser.
Sie fließt, formt, erinnert.
fließt
formt
erinnert
