lernen
sich berühren lassen,
nicht nur oberflächlich, ganz leise,
ein sanftes aufklappen der sinne.
hinterfragen,
nicht aus zweifel,
mehr als tanz mit dem ungewissen,
ein flüstern an die eigenen gewissheiten.
verlernen,
das alte abstreifen wie eine zweite haut,
die man nicht mehr braucht.
zulassen,
dass man nicht weiß,
wer man wirklich ist
ein offenes fenster ins ungeschriebene.
leben ist bewegung,
das, was niemals stillsteht,
lernen als pulsschlag,
leise, doch unaufhaltsam.
wer aufhört zu lernen,
versiegelt türen,
schließt ab
zu anderen, zu sich selbst,
zur möglichkeit.
man lebt weiter,
als wiederholung,
als schablone,
die ihre kontur verliert
im kreisgang verlorener zeiten
der tod,
nicht nur stillstand des körpers,
sondern das erstarren des geistes
ein dichtes nein
gegen alles, was noch wachsen will.
doch solange etwas irritiert,
staunen lässt,
überrascht,
ist noch leben da
nicht jung, nicht neu,
nicht sicher
nur lebendig.
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text und bild m.w.