ein schmaler holzweg führt durch bäume in eine lichte öffnung

der weg zeigt sich beim gehen

der geistoffenbart klarheitnicht durch das,was sichtbar istmehr durch das,was sich dem blick entzieht wer nur auf den boden schautsieht die spurdie bereits gegangen wurdeliest vergangenheitim staub es gibteine ebenejenseits des augeswo möglichkeit wohntbevor sie form annimmt dort beginnt das sehenandersleisertiefer wer sich auf beides einstellt auf das, was istund auf das,was sich noch nicht ...
ein schmaler lichtstrahl fällt durch dunkle wolken

wandlungspunkt

der schmerzals durchgangnicht als ende ich habe es nicht geglaubtnicht einmal im ansatzdass dort,wo alles zu sein schienwo wände sich schlossenund die welt still wurdesich plötzlich eine tür zeigen würdenicht sichtbaraber spürbarwie ein hauchaus einer anderen richtung ich wusste nichtdass glücksich in den randzonen des schreckens sammeltgeduldigwartendbis ich still genug warum es zu empfangen ...
rote sonne vor dunklem wolkenhimmel in der dämmerung

zellgedächtnis

das herzein gefäßdas sich weitetwo es brechen wollte aus dem fast-ertrinkenhebt es mit unerklärlicher stilleein übermaßdas zu viel schienund nununter der haut ruht der tagentsteht aus der nachtsammelt sichauf ihrem rückenwird lichtohne das dunkle zu verlieren was wir loslassenbleibtin anderer formnicht entzogendurchlässig eigentumdas nicht hältnur erinnertunbenannt was uns besitztverstellt ...
wellen treffen auf sandstrand unter wolkenhimmel

strömungsliebe

lernennicht den ozean zu beherrschensondern sich ihm anzuvertrauen lernenauf wasser zu gehennicht aus wunderglaubensondern aus einem wissendass tragen geschiehtwenn wir aufhören zu kämpfen schwimmenohne das meer besitzen zu wollenreitenauf den wellenstatt sie zu zähmentanzenmit dem rhythmusstatt ihn zu unterbrechen wer versuchtdie bewegung zu fixierengeht unternicht weil das wasser feind ...
zwei enten auf stiller wasserfläche im morgenlicht

raumgebung

reife zeigt sichwenn der reiz des konfliktsnicht mehr als nahrung dient wenn stille mehr fasziniertals lärm liebeein zustand,der in dir wohntnicht gemachtnur geteiltund wer sie suchtin anderensucht oft nur das,was bereits in ihm klingt es gibt eine schönheitin klarer spracheeine stille kraftim direkten benennenohne verletzen wahrheitkombiniert mit ruhigem blickmit achtsamem atmenzieht anweil ...

zwischenhaut

es sind nicht die worte selbst,die tragensie sind hülle, durchgang,ein hauchaus tieferen schichten was zählt,ist der ort in dir,aus dem sie aufsteigendieser unsichtbare grundwo ernsthaftigkeit wächstwie eine stille pflanzedie keine bestätigung braucht und dochzieht sich ein feines bandzwischen dem gesagtenund dem gemeintenzwischen der bewegungund dem,was sie innen auslöst wer wagt,stellt ...
verschwommenes gesicht mit lupe, die ein auge vergrößert zeigt

all eins sein

weil du dich gefunden hast nichts mehr haltennicht die erinnerungnicht das bildnicht den schatten einer berührung vieles geteiltvieles verborgengeliebt, bis alles leer war bleibe bei dirnicht hartnicht kühlnur wach lerne,dich nicht in nähe zu verlierenliebe rettet nicht werde stillerklarerhöre hinwas dein inneres sagt vertraue kein gegenüber notwendig,um sich ganz zu fühlenaber offen ...

zwischenraum

die zeit hat kein gewicht,nur geschmack wie asche, die vom wind getragen wirdund zwischen den lippen zergeht. vergangenes steht wie eine türim schatten eines traumes.keine einladung,doch stets einen hauch weit offen. der gang, den wir nicht nahmen,hallt leiser als erinnerung lauter als jede gegenwart.stimmen, die sich selbst zuhören. die rose verwelkt nicht im garten,sondern im satz,der sie ...
neblige baumsilhouetten bei dämmerung, in warmes licht getaucht

schattenmelodie

aus stillem holz geschnitzt,ein suchender mund die frage im gesicht:was bin ich,wenn niemand ruft hände greifen nach spiegeln,die keine wärme kennenund augen, die nur sehen,was fehlt im fremden tonverhallen die eigenen farbenschattenmelodien,die nach nichts klingen anerkennungein trugbild aus lichtdas sich entzieht,sobald man es benennt doch in der tiefe,wo keine frage mehr istwo kein auge ...

lächeln aus glas

die gefährlichsten sind nicht diedie drohen es sind die,die, die mitlächeln hinter glasversteckt sich etwasdas wärme spiegeltaber nicht wärmt sie nickenwenn du sprichstsie sagendu sollst fliegenund legen dir bleiin die taschen ihr trost klingt wieeine türdie nicht schließtaber auch nicht öffnet sie bauen dir treppenaus feinem sandund lobenwie du aufsteigstwährend du sinkst wie man sie ...