ohne zu greifen
ohne zu benennen

nicht wissen wollen
nur anwesend sein

kein urteil
keine richtung
nur raum

dieses schauen
fordert nichts
nimmt alles mit

die gedanken kommen
wie reflexe
nicht falsch
nur vertraut

doch in der wachsamkeit
die still bleibt
kann man sehen
woher sie kommen
und
ob man ihnen folgen will

nicht um zu entkommen
nicht um besser zu sein

sondern um zu bleiben
wo man sonst längst
abgebogen wäre

beobachten heißt
nicht reagieren
nicht verschwinden
sondern da sein
inmitten der bewegung

es ist ein üben
ein immer neues beginnen
ein sein ohne form

nicht als zustand
sondern als übung
einer anderen art
zu leben

und vielleicht
liegt genau darin
die entwicklung
von mensch zu mensch

_________

text u. bild m. w.