Words

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Abblätterndes Plakat mit dem Text „für alle“ auf blauem Grund

sprache

als schlüsselund als mauer. man sagt „liebe“und meint gehorsam.man sagt „freiheit“und meint bindung.man sagt „wahrheit“und meintnur das,was nicht hinterfragt werden darf. es klingt vertraut.aber es meint etwas anderes.und genau dasmacht es so gefährlich. wer die sprache nicht spricht,gehört nicht dazu.wer sie spricht,verlernt zu fragen. bedeutung wird verschoben,sanft, schleichendund ...
Blick in einen Himmel zwischen Gebäudewänden – wolkenverhangen, offen

vorsätze

es beginnt oft leise.mit aufrichtigkeit,mit ideal,mit einem inneren nicken. ein schritt.noch einer.ein richtiger weg,scheinbar. doch gute vorsätzewerden schnell zu deckschichten.und unter der pflasterungbeginnt das vergessen. was lebendig war,wird zur routine.was bedeutung trug,zur norm. und irgendwannläuft man weiter,weil alle laufen.nicht weil es noch sinn macht. aus pfadenwerden ...
Wassertropfen auf Glas, unscharf im Verlauf – eine stille Anmutung von Trennung und Auflösung

verzerrung

einzig wer falsch beschuldigt wurdekennt die architekturder verzerrung. weiß,dass wahrheit kein licht ist,sondern ein ort,der plötzlich verschwindet,wenn viele mit fingern zeigen. er erfährt,wie leicht wirklichkeitumgeschrieben wirdnicht durch macht,sondern durch mehrheit. was bleibt,ist kein glauben mehr,nur wissen. nicht das ruhige wissender überzeugten,sondern das brennende wissender ...
Lichtstrahlen durchbrechen dunkles Laub – ein symbolisches Bild für intuitives Erkennen im Verborgenen

der sechste sinn

ist kein geheimnis,kein ahnen aus dem nichts,kein blick durchs unsichtbare. es ist der scharfsinn –nicht der laute,nicht der blitzende,sondern der,der leise spuren liest. ein sinnfür brüche im tonfall,für das zu viel gemeinte,für das nicht gesagte. scharfsinnist kein wissen,sondern seismograph.kein beweis,aber ein zittern,wenn etwas nicht stimmt. wer ihn trägt,fragt anders.sieht,wo andere ...
Weichgezeichnete, organische Form unter einer Nebelschicht – symbolisch für das Verborgene und Menschliche

würde

nicht als begriff,als praxis. nicht im grundgesetz,sondern in blicken.in der art, wie man zuhört.in der pause zwischen urteil und reaktion. was wäre,wenn wir einandernicht messen,nicht bewerten,nicht benutzen –sondern begegnen? nicht von oben,nicht von unten,nicht mit dem stempelder eigenen richtigkeit. würde bedeutet nicht ehre.nicht status.nicht fassade. würde ist das,was bleibt,wenn man ...
Abstraktes Gemälde in Braun-, Grün- und Beigetönen, das an organische Strukturen und zellartige Muster erinnert.

blase

sie schützt.vor dem eindringendes anderen.des fremden.des unbequemen. sie fühlt sich durchlässig an,doch sie ist dicht.undurchdringlichfür widerspruch.für wirklichkeit.für die fragenach sich selbst. man nennt es wahrnehmung,meint aber:filter.meinungenmit lila seidenfutter.illusionenaus energiearbeit. vibrierend,kein Schmerz kommt durch. die eigene realitätwird zur hülle,zur haut,die nichts ...
regengetränktes fenster vor verschwommener landschaft – stille und unschärfe im übergang

ohnmacht

spricht nicht sie fälltin den raumzwischen willenund wirklichkeit wenn der willeden griff verliertund das festhaltenin sich zusammenfällt sie lehrt nichtindem sie zeigtsondernindem sie nimmt nimmtdie kontrolledas wissenden plan und lässtnur atemnur wartennur sein ein lehrerohne stimmenur mit dem schattender eigenen grenzen ohn-machtist auchmöglichkeitzu hörenwas sonstübertönt wird ein stiller ...
Gefrorene Eisschicht über grünem Gras – ein Sinnbild für Selbstschutz, der das Leben zurückhält.

vorsicht

ein paradoxaus angst geboren.eine rüstungaus erwartungsmanagement. eine formvon hoffnung,die nicht wagt,zu hoffen. wer das schlimmste denkt,bereitet sich vor.immer.auf verlust,auf fall,auf enttäuschung. und nennt das vorsicht.realismus.abgeklärtheit. und was passiert,wenn es gut wird?kann man es dann glauben?annehmen?halten? wer im sturm lebt,traut dem sonnenstrahl nicht.sucht im hellenden ...
Abstrakte Lichtspur, die sich wie ein fließender Gedankenstrom durch hellen Raum zieht – voller Bewegung, voller Andeutung.

licht im unbekannten

das licht hat nie zugestimmtgetrennt zu sein. Und doch haben wir ihm türen gebaut,aus deutung und beten,mit schlüsseln,die nur ins eigene vergessen passen. man nennt das dann glaubeund meint eigentlich:abwesenheit. die welt trägt ein gewandaus pixeln und pflastersteinen,aber darunterschwitzt sie sehnsucht. vielleicht ist das ichnur ein wort,das zu laut wurdeund jetztdie ganze wahrheit ...
Farbige Schatten und Lichtreflexe auf rauer Wandoberfläche – abstrakt, poetisch, atmosphärisch.

Monolog

War.Ist.Bleibt. Nicht sichtbar,nur wirksam.Kein Spiegel,kein Versprechen. Sie trägt keinen Namen,doch alles benennt sich an ihr. Und wir,mit Stimmen aus Nebel,zeichnen Linien in Wasserund nennen sie Welt. Jeder trägt ein Fragment,hält es hochwie ein Totem aus Glas,scharfkantig,zerbrechlich,geliebt. „Meine Wahrheit“,sagen die Lippen,während das Einestill durch alles ...