das offene
die welt klappt nach innen wie ein messer
und schneidet das leben in zwei teile
eine hand zeichnet linien in die luft,
daraus werden pfade ohne richtung
die zeit trägt sandfarben
sie rieselt durch das skelett der sekunden
und füllt die zwischenräume mit erfahrungen
im boden öffnen sich schubladen
darinnen liegen wörter, unausgesprochen
sie keimen, bis sie leicht genug sind zu fallen
wer geht, verliert seinen schatten
zurück bleibt eine zeichnung von wärme
die nie ganz trocken wird
erinnerung ist ein salz,
man legt es auf die zunge des raumes
und er beginnt zu sprechen
so, dass selbst das ende
wie ein anfang klingt
dann liegen wir da,
unterm körper die weite,
im blick das mineralische lichts
und wissen nichts,
außer dass das offene
schon immer unser größtes zuhause war
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text u. bild m.w.
