flirren
es gab nie zwei
und doch haben wir grenzen gemalt
auf wasser,
weil uns das festland zu flüchtig war
wir sagten: hier endet das ich
und dort beginnt gott
und dazwischen:
die stille,
die wir mit gebeten tapezierten
die erde hat sich nie gespalten
aber unser blick
immer scharf genug
um trennlinien zu erfinden
wir gaben namen,
bis alles namenlose
keine luft mehr bekam
wir nannten es geist,
wenn es zu flüchtig war
für fakten
und welt,
wenn es zu schwer war
für die seele
das göttliche
hat keinen wohnsitz
aber es zieht durch uns
wie ein geruch,
den man kennt,
aber nicht zuordnen kann
vielleicht ist erkenntnis
nur das abfallen
der zweiten haut
vielleicht ist wahrheit
das, was übrig bleibt,
wenn fragen
ihren ehrgeiz verlieren
ich habe gott gefunden
in einem lächeln,
das durch wunden kam
ein funkeln
im absatz eines absatzes
ein bruch
im rhythmus der erklärung
und manchmal
wenn ich lang genug schweige
antwortet das,
dass nicht spricht
aber mich meint