gehalten sein
kein lautes festhalten, kein griff wie ein anker im sturm,
ein zartes schweben, fast unsichtbar,
ein hauchdünnes netz aus luft und vertrauen,
das dich auffängt, bevor du fallen kannst.
wie das sanfte weben von morgentau auf blättern,
das sich löst, wenn die sonne küsst,
aber immer wiederkehrt, wenn die schatten spielen.
es ist ein stilles flüstern zwischen haut und seele,
ein heimkommen ohne türen und schlösser,
ein atemzug, der sagt: du bist nicht allein.
gehalten sein im tanzen der berührung,
wo finger kaum berühren, und doch verbinden,
wo zeit zerfließt und raum sich dehnt,
weil das halten nicht besitz bedeutet,
sondern loslassen mit einer wärme, die bleibt
wie der erste regen nach langer dürre,
sanft, sicher, unaufdringlich, unendlich nah
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text u. bild. m.w.