nichts ist realer als man selbst,
sagt eine stimme,
die aus der tiefe kommt,
als wäre da ein kern
der sich nicht verschieben lässt

doch was,
wenn das selbst nur schichten trägt
aus erinnerung, wunsch und widerstand,
ein sediment aus allem,
was gesagt wurde
bevor man sprach

die hand, die sich hebt,
ist echt
und doch nicht begreifend

das gesicht im spiegel
spiegelt nicht
was innen wohnt

das reale
ist nicht das, was fest ist,
es ist das,
was bleibt,
wenn alles andere
aufhört, zu behaupten

eine stille,
in der niemand lügt

ein punkt im inneren,
an dem das außen
nicht mehr greift

dort findet sich etwas,
das sich selbst nicht kennt
und deshalb nicht lügt

und gerade das
ist das reale.

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text u. bild m.w.