zwischen den flügeln der wolken
schwimmt ein runder schatten,
eine münze ohne land,
ein auge, das das innen aushöhlt

der himmel ist nur haut,
darunter ein langsam schlagender,
salziger, silberner raum
der mit jedem atemzug
die schwerkraft abschaltet

wolken wachsen rückwärts,
werden zu pfaden, zu haaren,
zu kalten federn auf einer unsichtbaren schulter

sie ordnen das schweigen
nach größe, nach flugrichtung, nach vergessen

der mond als tür,
die sich von beiden seiten öffnen lässt
trittst du durch,
stehst du in deinen fußspuren
und sie gehen voraus

die luft hat heute eine zweite zunge
legt namen ab wie schuppen,
bis nur das blanke hören bleibt

beides fließt, beides tauschhandel,
du gibst dein gewicht
und bekommst eine dünne höhe zurück

der augenblick schiebt die bilder ineinander
das meer im himmel
gießt die nacht in ein helles gefäß

ein schmaler gang
durch den die stille geht
wenn sie dich erreicht,
nimmt sie dir die schlüssel aus der hand
und sagt nichts

nur das lange, runde weiß
im mittleren blau antwortet
auf richtungen, nicht auf fragen
auf das, was kippt

wenn du den kopf neigst
und die welt schräg steht

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text u. bild m.w.