alles, was jetzt hier ist, darf da sein
nicht weil es passt
nicht weil es gewünscht ist
sondern weil es bereits da ist

spiritualität beginnt nicht mit einem glauben
nicht mit einer übung
nicht mit einem weg, der gegangen werden muss
sondern mit einem einverstandensein mit dem, was ist
jetzt
ohne vorgabe
ohne richtung

sie ist nicht das licht
nicht der frieden
nicht die stille
sondern das ja
das allem unterliegt
auch dem widerstand

es geht nicht darum, die dinge zu verändern
sie besser zu machen
klarer, reiner, höher
sondern sie zu lassen
wie sie sind
und in diesem lassen
nicht zu fliehen

wenn wut auftaucht, bleibt sie
wenn trauer drängt, darf sie sprechen
wenn leere sich zeigt, wird auch sie nicht gefüllt

und manchmal
gibt es nichts zu tun
nichts zu denken
nur einen körper
der atmet
und ein raum
der offen bleibt
für alles, was sich regt
und alles, was vergeht

das ist spiritualität
nicht als form
nicht als ziel
sondern als gegenwärtigkeit
inmitten der gewöhnlichkeit
ohne urteil
ohne namen

ein leben
das nichts ausschließt
nicht einmal das nicht-verstehen

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bild u. text m.w.